Perfekte Bewerbung schreiben

Insider-Tricks für eine Top-Bewerbungsmappe

Wer sich heutezutage auf einen Ausbildungsplatz oder einen freien Arbeitsplatz bewirbt, muss als erstes eine gute Bewerbung abliefern. Nur wer mit diesem ersten Eindruck überzeugt, hat die Chance auf ein Vorstellungsgespräch. Aus unserer großen Praxiserfahrung durch Bewerbungen von Gestaltungsprofis, wie Mediengestalter und Grafiker, können wir wichtige Tipps und Tricks für die Bewerbung verrraten, wie Sie bei Ihrem zukünftigen Chef die erste Hürde schaffen. Eine Bewerbung ist immer auch ein wenig Schein statt Sein, darüber müssen Sie sich im Klaren sein. Es bringt nichts bei einer Bewerbung hinterm Berg zu halten. Sie liefern mit Ihren Unterlagen den ersten Eindruck ab, nach dem der Personalchef oder der Firmenchef selbst oft zwischen hunderten an Bewerbungen aussiebt.

Bei diesen Massen muss er manchmal sofort nach kleinsten Kriterien z.B. auf dem ersten Briefpapier-Blatt aussortieren. Deshalb lohnt es sich auch unbedingt eine Bewerbung ganz gewissenhaft zu erstellen. Wer denkt, dass er viele Bewerbungen verschickt und deshalb nicht so genau arbeiten muss, hat sich geschnitten. Viele Bewerbungen heißt dann auch einfach viele Absagen. Deshalb die wichtigste Regel: Richtig bewerben und eine perfekte Bewerbungsmappe erstellen!

1. Bewerbungsmappe & Deckblatt:

Über Geschmack lässt sich streiten, so auch bei den vielen verschiedenen Bewerbungsmappen, die es im Handel zu kaufen gibt. Aus unserer Erfahrung empfiehlt sich aber eine Mappe, die einen transparenten Umschlag hat, bei dem das Deckblatt zu sehen ist. Auf dem Deckblatt sollten drei Dinge stehen: Der Begriff "Bewerbung" oder "Bewerbungsunterlagen", der eigene Name und ein gutes Passbild. Der Grund ist ganz einfach. Oft werden Bewerbungsmappen mehrfach sortiert und hin- und hergewälzt.
Wenn von außen dann nicht ersichtlich ist, wem die Bewerbungsmappe gehört, muss diese jedesmal ärgerlich nochmals aufgemacht werden und das ist störend. Besonders witzig dafür könnte auch eine kleine Visitenkarte oder Flyer sein, die sich der Personalchef gesondert hinlegen kann.

Das Deckblatt darf ruhig individuell gestaltet sein und gerne eine individuelle Note bekommen, an die der Personalchef sich gerne erinnert. Aber bitte dem Berufsbild entsprechend und eher dezent und nicht zu verspielt.

2. Das Passbild:

Sie glauben gar nicht, wie entscheidend das Passbild für den ersten Eindruck ist. Wer darauf sympathisch rüberkommt, hat zwar nicht unbedingt gewonnen, wer aber unsympathisch erscheint, hat schon so gut wie verloren. Für das Erscheinungsbild gilt grundsätzlich: Wenn Sie jung sind, achten Sie darauf, dass Sie nicht zu jugendlich wirken.

Es gibt immer noch genug Chefs, die Probleme mit grünen Haaren, Piercings und Irokesenschnitt haben und in vielen Branchen auch zurecht, weil die Kundschaft das einfach nicht duldet. Aber auch die normale Frisur und das Make-up sollte für das Bild gut überlegt werden. Ein Lächeln wirkt immer sympathisch, aber auch die Kleidung muss passen. Sie sollten sich auf einen Schreinerberuf nicht mit Krawatte bewerben, ein legeres Hemd und Jacket darf es aber trotzdem sein. Achten Sie auch auf die Farben und sprechen Sie die mit dem Fotografen ggf. ab. Rot und Gelb sind warme Farben, Blau hingegen eher kalt. Welche Farbe Sie wählen sollen hängt einerseits vom Berufsbild ab und andererseits von Ihrem Typ. Bei einem Job, bei dem es um sorgfältige Arbeit geht bietet sich eher das kalte Blau an. Bei einem Beruf, bei dem Kreativität gefragt ist, eher ein warmer Farbton. Achten Sie aber auch auf Ihre Erscheinung. Wenn Sie einen strengen Zopf frisiert haben und noch eine strenge Brille tragen, sollte das nicht unbedingt noch mit kalten Farben kombiniert werden. In einem anderen Bericht bei Trendstrom haben wir schon mal über die Wirkung von Farbe geschrieben.

Achten Sie dann noch auf eine hohe Qualität der Bilder. Auf einem Tintenstrahldrucker ausdrucken ist heute erlaubt, aber nur, wenn das Bild natürlich aussieht und keine Streifen hat. Drucken Sie die Bewerbung ggf. lieber in einem guten Copyshop auf einem Farblaserdrucker aus oder nehmen Sie notfalls doch die Kosten von guten Passbildern auf sich.

3. Anschreiben:

Machen Sie sich selbst klar, wozu das Anschreiben dient. Sie stellen sich vor, weil Sie gerne in dem angeschriebenen Unternehmen arbeiten möchten. Verwenden Sie möglichst wenig vorgefertigte Sätze, sondern versuchen Sie lieber selbst zu formulieren. Denken Sie an die persönliche Note, die Sie auch dem Anschreiben verleihen sollten. Ein Anschreiben wird oft nur überflogen und besonders auffällige Dinge bleiben hängen. Negativ hängen bleiben sofort Rechtschreibfehler oder Flüchtigkeitsfehler. Da wird sofort darauf geschlossen, dass die Arbeit später wahrscheinlich genauso schlampig ist. Positiv dagegen bleibt dem Personalchef im Gedächtnis, wenn Sie besonderes Interesse mitbringen und das auch begründen können oder wenn Sie sogar schon einschlägige Erfahrungen mitbringen, die besonders gut zur Firma passen. Dazu lohnt sich ein Blick auf die Website der Firma. Was ist dieser Firma besonders wichtig? z.b. Umweltschutz, Kundenservice oder Hochwertigkeit?

Als Ergänzung zum heute üblichen tabellarischen Lebenslauf, haben Sie im Anschreiben noch die Möglichkeit bestimmte Fähigkeiten oder Erfahrungen nochmals besonders zu betonen. Sie sollten dabei allerdings das richtige Maß zwischen Freude und Überheblichkeit finden.

4. Der Lebenslauf:

Wie schon erwähnt, ist ein tabellarischer Lebenslauf heute Standard. Gerade junge Menschen haben beim Lebenslauf aber natürlich das Problem, dass Sie wenig bis gar keine Berufserfahrung haben. Da spielt es eine besondere Rolle, Interessen und Hobbys, die von Vorteil für den Beruf sein könnten, zu erwähnen. Das kann Lesen von bestimmter Literatur sein, Computerkenntnisse, Schach, Hauswirtschaft, aber auch Sport, wie Fußball oder Tennis. Sport hat immerhin den Vorteil, dass man es gewohnt ist im Team zu spielen und die Wichtigkeit von sportlichem Ausgleich wissen gerade Manager heute sehr zu schätzen. Bei all den hoffenlich passenden Interessen, darf es allerdings am Ende auch nicht so wirken, wie wenn man mit Hobbys total überlastet ist. Denn das kann ein Chef nun auch überhaupt nicht leiden, wenn er nachher Angst haben muss, dass der Beruf nach dem Hobby kommt.

5. Zeugnisse & Nachweise:

Auch hier sollte man auf ordentliche Unterlagen achten, also dass die Zeugnisse nicht krumm und schief kopiert wurden. Zeugnisse sollten nie im Original versendet werden und müssen i.d.R. auch nicht beglaubigt sein. Eigentlich ist dem Betrug damit heute ja Tür und Tor geöffnet, denn mit einem guten Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop, kann man darin ganz leicht z.B. ein "gut" kopieren und über ein "ausreichend" drüber retuschieren. Wenn es dann zur Einstellung kommt, kann es aber sein, dass man doch noch die Original-Zeugnisse zur Kontrolle vorlegen muss. Insofern ist davon natürlich abzuraten.
Unbedingt sollte man auch Arbeitszeugnisse und Zeugnisse von einem Praktikum beilegen, falls vorhanden. Gerne kann man aber auch hier mit Abschlüssen oder Auszeichnungen aus dem Privatbereich oder Sport glänzen. Aber nur als Ergänzung und nicht mit 10 Siegerurkunden.

6. Bewerbung per E-Mail:

Eine Online-Bewerbung per E-Mail ist heutzutage ganz normal, außer es wird in der Bewerbungsausschreibung explizit darauf hingewiesen, dass Bewerbungen nur per Post erfolgen sollen. Eine Bewerbung per E-Mail hat den Vorteil, dass der Empfänger viele Bewerbungen einfach digital organisieren und verwalten kann und für Sie, dass Sie damit erheblich Kosten für Ausdrucke und Porto sparen.

Wichtig bei einer E-Mail-Bewerbung ist, die Datei ebenso perfekt aufzubereiten. Zeugnisse müssen gut eingescannt werden und am besten als .jpg-Dateien abgespeichert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Dateien nicht zu groß werden. Das Anschreiben und den Lebenslauf kann man in Word erstellen. Man sollte aber eher keine Word-Datei versenden, sondern lieber ein PDF schreiben. Das wirkt professioneller und hat den Vorteil, dass die Bewerbung beim Empfänger auch wirklich gleich aussieht. Wenn die Bewerbung dann per E-Mail rausgeschickt wird, darf man sich nicht nur auf den Anhang verlassen und in den E-Mail-Text nur schreiben "anbei meine Bewerbung". Bedenken Sie, dass es einen Aufwand bedeutet und damit eine Hürde, den Anhang einer E-Mail extra zu öffnen. Machen Sie deshalb im E-Mail-Text Ihre Bewerbung interessant indem Sie eine KURZE Zusammenfassung schreiben, wer Sie sind, auf welche Stelle Sie sich bewerben und was Sie auszeichnet.

Fazit

Wenn Sie diese Punkte alle in Ihrer Bewerbung beachten, sollten Sie auf alle Fälle gute Chancen habe, dass Ihre Bewerbung bemerkt und gelesen wird. Damit haben Sie dann die erste Hürde geschafft. Wir wünschen Ihnen viel Glück und Erfolg bei Ihrer Jobsuche!

Tipp: Wenn Sie Bewerbungsmappen und Präsentationsmappen mit Sichtfenster verwenden, kann der Personalchef beim Sortieren der eingegangen Bewerbungen gleich Ihr Bild und Name sehen und erinnert sich so besser an Sie.